
Jüdisches Leben im Land der Shoa, das war 1945 unvorstellbar. Jahrzehnte später war das Unvorstellbare dennoch geschehen: Deutschland hatte wachsende jüdische Gemeinden, jüdisches Leben gehörte wieder und zunehmend sichtbar zu Deutschland, es wurde nicht mehr nur in Sonntagsreden bedacht, sondern immer öfter sehr lebendig gefeiert. Auch die Verbindungen zwischen Deutschland und Israel wurden auf mannigfaltigen wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Ebenen vertieft, Berlin zu einem Hotspot für Tausende israelische Studierende, Unternehmer und Touristen.
Doch der Hass der Missgünstigen war nie ganz weg, nur an den Rand gedrängt. Und mit der wachsenden globalen und innereuropäischen Instabilität zeichnete sich eine neue Dunkelheit am Horizont ab. Nach Jahrzehnten blutiger Terroranschläge und politischer Ratlosigkeit gab die Dokumenta 15 im Jahr 2022 der breiten Öffentlichkeit einen ernüchternden Einblick in die Normalität von Judenhass im „globalen Süden“. Was die Messe auch offenbarte, war die ausgeprägte Bereitschaft hiesiger Kultur- und Medienschaffender, dem Antisemitismus auch im Westen wieder zu mehr Raum zu verhelfen. Der 7. Oktober 2023 fiel auf angereicherten Boden. Noch am Morgen des Massakers brach sich ein regelrechter Tsunami an schadenfrohem Hass Bahn, ein Mob, der seitdem mit wachsender Gewaltbereitschaft durch den Westen pflügt. Antisemitismus in einem Ausmaß, wie man sich ihn nach der Shoa nie wieder hätte vorstellen können.
Jahrelange subtil israelfeindliche Berichterstattung in den Medien wandelte sich binnen Wochen in eine ungenierte Übernahme der Propaganda und Zahlen von genozidal motivierten Terrorgruppen; in Gewerkschaften, Kultur, Kirchen und Parteien zeigten hauptberufliche Israelkritiker seit Ende 2023 eine Schamlosigkeit, für die sie noch kurze Zeit zuvor existenzielle Ächtung erfahren hätten; Akteure von NGOs und internationalen Organen ließen die letzten Masken fallen und solidarisierten sich offen mit nazistischen Mordbrennern und Despoten.
Unumwunden muss man konzedieren: Die Planer des Massakers hatten mit ihrer Strategie der totalen Inbrandsetzung durch totale Lebensverachtung schwarzmagische Wirkung auf allen Ebenen der Gesellschaft und von dort bis in das heutige Regierungshandeln.
Dazu wollen wir eine filmische Dokumentation zeigen und anschließend sprechen mit:
Aus Gründen der Veranstaltungssicherheit ist eine Anmeldung erforderlich: Anmeldeformular
Anmeldeschluss: Freitag, 31. Oktober 2025 (ein früherer Anmeldestopp wird auf dem Formular sichtbar gemacht)
Beim Zutritt ist ein gültiges Ausweisdokument bereitzuhalten. Bitte bringen Sie keine voluminösen Taschen oder Rucksäcke zur Veranstaltung. Bitte haben Sie Verständnis für Sicherheitskontrollen.